New Work. Das scheint für viele die Musterlösung moderner Arbeit zu sein.

Doch was bedeutet New Work eigentlich? Der Begriff wurde durch den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann geprägt. Er stellte sich die Frage: „Was will man wirklich?“ Gemeint war damit die Entwicklung der Arbeitskultur von strengen unternehmerischen Auflagen hin zu einer Entscheidungs- und Handlungsfreiheit des Einzelnen, in der man Arbeit verrichtet, die man „wirklich, wirklich will“. Der Begriff, entstanden in den 70er Jahren, ist nicht neu, aber für die heutige Arbeitswelt umso wichtiger.

New Work ist damit ein Sammelbegriff für verschiedene, meist alternative Arbeitsweisen. „New Work, die neue Arbeit, soll nun das Mittel sein, mit dem sich der Mensch als freies Individuum verwirklichen kann. Damit geht es Bergmann insbesondere um die sinnstiftende Funktion der Arbeit, aber auch um Werte wie Freiheit und Selbstständigkeit“ (haufe). New Work steht demnach nicht nur für Startups und Freelancer, sondern vor allem um unabhängiges Arbeiten und Anpassung des Arbeitsplatzes an die eigenen Bedürfnisse. Arbeit ist in vielen Bereichen längst zeit- und ortsunabhängig – auch ein Aspekt von New Work.

Ursachen sind unter anderem die Digitalisierung, Globalisierung und die Entwicklung Künstlicher Intelligenz, die völlig neue Chancen und Möglichkeiten in der Ausführung und Organisation von Arbeit eröffnen (haufe).

Wir sehen, der Begriff New Work ist weitgefasst. Trotzdem scheint er das Allheilmittel heutigen Arbeitens zu sein. Warum ist das so?

Ein wichtiger, nachvollziehbarer Grund für die Beliebtheit von New Work ist, dass das Konzept den Mitarbeiter in den Vordergrund stellt: Bessere Vereinbarung von Familie und Beruf wird durch orts- und zeitunabhängiges Arbeiten garantiert. So sind größere Freiräume möglich; Der Arbeitsplatz lässt sich zunehmend an den eigenen Lebensentwurf anpassen (Kauffelder, S. & Sauer, N. C. (2019).

Sollten sich also alle Firmen auf dieses Konzept stürzen? New Work ist allerdings keine neue Software oder ein Tool, welches man verhältnismäßig schnell einführen könnte. Es ist viel eher ein Prozess, der starken intraorganisationalen Wandel benötigt; In vielen Fällen, besonders in großen, bürokratischen Unternehmen mag das sogar ein Wertewandel sein.

Joana Breidenbach verdeutlicht in ihrem Buch „New Work needs Inner Work“ (2019), dass nicht wirklich klar sei, wie man neue Arbeitsformen erfolgreich einführt und lebt. Weiter sagt sie: „Damit New Work gelingt, muss die innere Haltung, Klarheit und Kommunikationsfähigkeit der Mitarbeiter und Teams im Zentrum stehen. Erst auf der Basis von „Inner Work“ lassen sich Rollen und Prozesse nachhaltig verändern.“

Das zeigt uns, wie schwer es sein kann, neue Konzepte und individuelle Arbeitsformen gerade in schwerfälligen Unternehmen einzuführen und zu integrieren; Und das, obwohl New Work so viele Vorteile und neue Freiheiten bietet.

In ihrem Papier „Von Old Work über New Work zu Real Work – Eine Psychodynamische Perspektive“ (2019) stellen Martin Holle, Mathias Lohmer und Markus Zimmermann dar, dass sich in der öffentlichen Diskussion bisweilen eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Begriff New Work zeige. Sie schlagen stattdessen den Begriff „Real Work“ vor:
Dieser Begriff liege nahe an der der „primären Aufgabe“ einer Organisation, der Aufgabe, die sie unbedingt erfüllen müss, um zu überleben.

Im Zuge der Real Work wird Arbeit realistisch gesehen als Entwicklungsförderung und Quell von Befriedigung betrachtet, aber auch als Anstrengung, die Frustration und Widerstand verursacht. Kreative Lösungen verlangen ein hier hohes Maß an Üben, das den Individuen und der Gruppe auch abverlangt werden muss. Auch in Bezug auf Real Work eignen sich laut den Autoren flache Hierarchien, die die Distanz zwischen Entscheider und Umsetzer reduzieren und die Voraussetzung für die Gestaltung eines „öffentlichen Raums“ für gute / echte Arbeit schaffen.

Auch wenn das eine neue oder andere Definition von New Work sein mag, sehen wir, was all diesen breiten Konzepten zu Grunde liegt: Sie brauchen ein Umdenken und somit „New Thinking“.

Um heutzutage weiter wirtschaftlich zu sein, müssen sich Unternehmen neuen Arbeitsformen und neuen Ideen anpassen. All das kann nicht über Nacht geschehen. New Work verlangt sehr gute Organisation und Koordination innerhalb eines Unternehmens, um die Bedürfnisse aller Mitarbeitenden zu vereinbaren. Dies bringt veränderte Einstellungen und Werte, an die sich das Unternehmen anpassen muss. Mitarbeitende müssen für Veränderungen sensibilisiert werden. Ohne ein Klima der Neuerfindung und Innovation im Unternehmen wird diese Umstellung nicht gelingen.

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